Unsere Studienfahrt


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Wieder einmal ist eine Studienfahrt des Städtischen Goethe-Gymnasiums Bischofswerda zu Ende gegangen. Für rund einhundert Schüler der diesjährigen 12. Klassen hieß das Ziel Trier - eine schöne Stadt an der Mosel, direkt an der Grenze zu Luxemburg. In Bollendorf, nicht weit davon, wohnten wir knapp eine Woche lang in einer Jugendherberge. Von hier aus unternahmen wir Ausflüge in verschiedene Richtungen.

Doch bevor wir über den Ablauf, die Höhepunkte und äußerst amüsante Details berichten, sollten vorerst einige allgemeine Worte über dieses einmalige Ereignis eines Schülers in seiner schulischen Ausbildung fallen.
So unternehmen jedes Jahr die 12. Klassen eine Studienfahrt, die sowohl zur Bildung als auch als letzter gemeinsamer Ausflug dient. Die diesjährige Fahrt nach Trier war insofern schon einmalig und unübertreffbar, da sie etwas Besonderes war, weil es sie in dieser Form noch nicht gab und als ein Experiment galt. Anders als in den Jahren zuvor und entgegen der Tradition begaben sich diesmal alle Kurse des Abschlussjahrgangs an einen gemeinsamen Ort, wodurch bei der Planung alle mitwirken und ihren Beitrag leisten konnten. Dadurch hatten die Schüler zwar nicht wie gewohnt Auswahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Reisen zu unterschiedlichen Orten, was jedoch die Vorteile mit sich mitbringt, dass alle noch einmal im Namen der Bildung eine Woche jenseits von Hausaufgaben und Stress miteinander verbringen können und die Kurse nicht durchmischt werden, wie es bisher der Fall war und von den Tutoren kritisiert wurde. Somit war ein herrausragender Erfolg, trotz der an diesen exzellenten Jahrgang gerechtfertigten hohen Erwartungen, welche zu erfüllen, eine resultierend schwierig zu meisternde Aufgabe, dennoch ein leichtes war und die sogar noch übertroffen wurden, und ein absolutes Gelingen der Studienfahrt schon vorprogrammiert.

Schon auf der Hinfahrt zu unserer Herberge wurde es den, an Ehrgeiz unvergleichbaren Schülern, erleichtert ihr grandioses Wissen noch weiter zu vervollkommnen, und sich ihrem unermüdlichen Drang nach Perfektheit zu unterwerfen, als ihnen der Besuch des Opelwerkes in Rüsselsheim ermöglicht wurde. Die hohen Erwartungen wurden durch die interessante und anschauliche Führung durch die Produktionsstätten mehr als befriedigt. Nach einem wohlschmeckendem Frühstück im frühen Morgengrauen, dass auch die letzten verschlafenen Gesichter an allen Tagen wecken konnte, begannen wir unsere gut geplanten und organisierten, von vielen Sehenswürdigkeiten geprägten Ausflüge mit bester Laune und hoch motiviert .
Zuerst fuhren wir nach Trier, die älteste Stadt Deutschlands. Sie soll römischen Ursprungs sein und auf dem Petrisberg im Jahr 16 v. Chr. gegründet worden sein. Heute ist Trier vor allem durch das Porta Nigra, das Amphitheater und die Kaiserthermen, aber auch als Universitätsstadt bekannt.
Des Weiteren wurden uns die Besichtigung der Basilika und die des Domes ermöglicht, die älteste Kirche Deutschlands und eines der großartigsten Zeugnisse der abendländischen Kultur ermöglicht. Eindrucksvoll ragen die ehrwürdigen Mauern des Gebäudes über dem Markt empor, der durch seine prächtigen und ausgeschmückten wie kunstvoll verzierten Bauwerke ebenso von der Geschichte Triers zeugt und diese auf großartige Weise zur Schau stellt.

Am dritten Tag unserer Reise fuhren wir in das geschichtsträchtige Verdun. Nach einem kurzen Film zur Historie des Memorials konnten wir uns beim Besuch des Forts sehr gut in die Lage der Soldaten während der kriegerischen Auseinandersetzungen hineinversetzen. Der deutsche Reiseleiter erinnerte in diesem Zusammenhang an das Jahr 1984. Zum 70. Jahrestag des Kriegsbeginns fand in Verdun die historische Begegnung zwischen dem damaligen französischen Staatspräsidenten Mitterand und dem deutschen Kanzler Kohl statt - ein wichtiges Zeichen zur Aussöhnung beider Völker.
Erstaunlich und zugleich erschreckend wirkte die zerklüftete Landschaft, die noch heute die unverheilten Narben des Krieges trägt. Die zahlreiche Schützengräben schlängeln sich durch die Wälder und unvorstellbar viele Hügel und Trichter rufen die grauenhaften Ereignisse vergangener Tage besonders in Erinnerung.

Am vorletzten Tag besuchten wir die Vulkaneifel. Zunächst kam aber der Leistungskurs Physik auf seine Kosten, denn wir sahen uns das mitweltgrößte Radioteleskop in Effelsberg an, neben Erläuterungen zur Technik gab es gleich noch einen kleinen Nachhilfekurs in Astronomie. Danach statteten wir dem Kloster Maria Laach einen Besuch ab, für unsere Künstler war dies neben dem Amphitheater in Trier ein beliebtes Objekt zum Skizzieren und das Betrachten der alten Bauweise ein himmlischer Genuss. Bei herrlichstem Sonnenschein und einem traumhaften blauen Himmel war der Spaziergang um das Feldmaar ein wohltuender kleiner Abschluss unserer Exkursion.

Auf der Heimfahrt rundete ein Besuch in Koblenz am Deutschen Eck , dem Ort, an dem Rhein und Mosel zusammenfließen, diese wunderbaren Tage ab und vollendete eine denkwürdige Exkursion durch Kultur und Geschichte, während unseres Aufenthalts bei Trier. An allen Stationen unserer Reise war es für uns sehr informativ, nicht zuletzt, weil wir Schüler selbst kleine Vorträge zusammengestellt hatten und wir damit unsere eigenen Reiseleiter waren.

Die Abende waren nicht ganz so lustig, wie viele sich das vorgestellt hatten. In der Jugendherberge herrschte ein strenges Regime mit relativ zeitiger Nachtruhe. Dennoch fiel es uns nicht schwer unsere Freizeit abwechslungsreich und schwungvoll zu gestalten sowie die Abende in beachtlichem Maß in die Länge zu ziehen und unsere Zeit voll auszukosten. Auch wenn es nicht immer zum Wohlwollen aller geschah, verstanden wir es mit viel Vergnügen und Spass, unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu verwirklichen. Um nicht missverstanden zu werden, muss hinzugefügt werden, dass die Disziplin und Ordnung immer gewahrt wurde und es keine größeren Zwischenfälle gab, die es wert sind erwähnt zu werden. Dank an unsere Eltern, die die Reise finanziert und an die Lehrer, die uns begleitet und diese einmalige und sensationelle Woche ermöglicht haben. Sie wird uns immer in Erinnerung bleiben.

Wir bitten wegen der, für den unbetroffenen Leser, womöglich überschwinglich und unbegründet erscheinenden Euphorie der Verfasser dieses Textes um Verständnis sowie dies zu entschuldigen und hoffen, dass jener durch diesen extravaganten Stil weder beeinträchtigt noch bruskiert oder in seinen Gefühlen verletzt wird.



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