Dinosaurier – Giganten der Urzeit

Dinosaurier

Es ist totenstill auf der Waldlichtung. Nur ein sachter Wind fährt durch die Äste der riesigen Palmenpflanzen und Schachtelhalme. Kein Lebewesen ist zu sehen. Plötzlich dringt aus dem urigen Wald ein furchterregendes Brüllen. Ein Stampfen erklingt. Die Erde scheint zu beben. Da bricht ein gigantisches Monster aus dem Gestrüpp hervor. Es ist eine Art Echse, jedoch unglaublich groß und massig. Der Kopf ist winzig, der Hals lang und schlank, der Körper tonnenförmig und die Beine lang und stämmig. Der Schwanz ist ebenso lang wie der Körper, verjüngt sich nach hinten und wirkt schwer und plump. Die Kreatur stößt einen tiefen Laut aus, halb Hilfe-, halb Schmerzensschrei. Ihr Vorderbein ist schwer verwundet, der Schienbeinknochen ist gebrochen und sticht seitlich zur Seite des Laufs heraus. In diesem Moment rast ein weiteres Untier aus dem Wald: noch riesiger und angsteinflößender als das erste, hat es einen wesentlich größeren, eckigen Kopf und ein langes breites Maul voller rasiermesserscharfer Zähne. Die Augen liegen seitlich am Schädel, blicken stechend und sind von gelber Farbe. Direkt unter dem kräftigen Hals liegen ein paar winzige, verkümmerter Vorderläufe. Der Körper ist länger und schmaler als der des anderen Monsters, dieses Wesen hat dafür kräftigere Hinterbeine mit angsteinflößenden Klauen. Der Schwanz ist ähnlich dem des Vorgängers, aber länger und beweglicher. Grollend stürzt sich die Bestie auf das Tier, welches sie zuvor schwer verwundete. Sie schlägt ihre riesigen Zähne in den Nacken des Opfers und beißt ihm mühelos die Halswirbelsäule durch. Die Beute ist sofort tot. Das Untier kann sein Mahl genießen. Mit den enormen Kiefern, ähnlich einem modernen Schraubstock, reißt es gewaltige Fleischbrocken aus dem Leib des Opfers. Ein wahrlich erschreckendes Bild, doch so in etwa könnte sich diese Szene gegen Ende der Kreidezeit vor 68 Millionen Jahren zugetragen haben.

Bei den beiden Ungeheuern, die ich gerade beschrieben habe, handelt es sich um zwei Dinosaurier, der Angreifer ist ein Tyrannosaurus Rex, der Verletzte ein Iguanodon, ein pflanzenfressender Saurier, der gegen Mitte der Kreidezeit auftrat. Sie und viele andere Saurierarten lebten um diese Zeit, doch auch vor der Kreide gab es bereits Dinosaurier, im sogenannten Jura, jener Zeit in der die Saurier ihre Blütezeit entfalteten. Noch weiter davor, im Trias, begannen sie sich aus landbewohnenden Kriechtieren zu entwickeln. Bevor sie schließlich immer größer wurden, sich weiterentwickelten und sich schließlich auf der ganzen Welt verbreiteten. Es ist schwer vorstellbar, dass sich aus winzigen, insektenverzehrenden Eidechsen ein fleischfressender Riese von zwölf Metern Länge entwickelte. Noch absurder klingt nur, dass alle Lebewesen, also auch wir Menschen, aus Bakterien entstanden sind. Aber nicht nur die Entstehungsgeschichte der Saurier klingt kurios, sie hinterließen uns auch Nachfahren. Zum Beispiel, die Krokodile, was jetzt nicht ganz unvorstellbar ist, denn wie viele Dinosaurier ernähren sie sich räuberisch und erinnern mit ihrem Rückenpanzer und den dolchartigen Fangzähnen an sie. Doch auch das Huhn ist ein naher Verwandter. Denn alle Vögel haben sich aus den Dinosauriern entwickelt. Das beste Beispiel dafür ist der Archaeopteryx, ein flugfähiger ca. dreißig Zentimeter großer Dinosaurier mit gefiedertem Körper und Flugschwingen. Wie ein Reptil hatte er noch Zähne im Maul und statt einem Schnabel einen Knochenkiefer. Schon seltsam, dass in jedem Haushuhn insgeheim noch ein Saurier steckt. Aber auch die Dinosaurier an sich haben sich im Laufe von Jahrmillionen erst langsam entwickelt.

Hier ein Überblick über die einzelnen Arten in verschiedenen Epochen.

In der Trias lebten vor allem kleinere dinosaurierähnliche Geschöpfe, aber auch große Raubtiere wie der Postosuchus, ein fleischfressendes Reptil, das äußerlich stark an ein langbeiniges Krokodil erinnerte.

Der Jura war die Zeitz der Sauropoden, riesiger pflanzenfressender Dinosaurier mit unglaublich langen schlangenähnlichen Hälsen und noch längeren peitschenartigen Schwänzen.  Der bekannteste davon war Brachiosaurus, ein Sauropode, der sich von Farngewächsen ernährte und ca. Meter lang wurde.

Die bekannteste Zeit, in der Dinosaurier lebten, war definitiv die Kreide. Vermutlich, weil hier auch der bekannteste Saurier lebte: der Tyrannosaurus Rex ( zu Deutsch: König der Tyrannenechsen). Ein wahres Monster, 12 Meter lang und mit Kiefern wie ein moderner Schraubstock. Der Tyrannosaurus hatte den stärksten Biss aller Zeiten. Der massige Kopf wurde so groß wie ein kleines Kind.  Auffallend waren auch die langen kräftigen Hinterbeine, im Vergleich dazu waren die Vorderen winzig und verkümmert. Eine bevorzugte Beute von ihm war der Triceratops. Dieser war allerdings ziemlich wehrhaft, wenn gleich plump und kurzbeinig verfügte er über ein Paar scharfe spitze Hörner an der Stirn und ein breites Nackenschild was es schwermachte, an seine Halswirbelsäule zu gelangen. Auch der Archaeopteryx entwickelte sich hier.

Irgendwann kam auch der Zeitpunkt wo die Dinosaurier von der Erde verschwanden. Am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren vermutet man, dass ein gigantischer Meteorit auf der Erde einschlug.  Dieser rottete die Dinosaurier vermutlich aus, weil durch den unglaublichen Aufprall ein Schutt von Staub und Asche aufgewirbelt wurde. Dadurch wurde die Sonne verdunkelt und die Pflanzen konnten nicht mehr wachsen. Die pflanzenfressenden Dinosaurier starben aus. Weil somit auch die Fleischfresser keine Beute mehr fanden, erreichte sie das gleiche Schicksal. Die Ära der Saurier neigte sich dem Ende entgegen. Jetzt begannen sich kleine Säugetiere, die vorher im Schatten der Dinosaurier lebten, sich weiterzuentwickeln. Aber das ist eine andere Geschichte…

Heutzutage finden wir von Dinosauriern nur noch vereinzelt Knochen, Zähne und Krallen, die von wissenschaftlichen Forschungsstationen ausgegraben und untersucht werden. Diese Wissenschaftler heißen Paläontologen. Das Wort „Paläontogie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „die Lehre vom alten Seienden“. Solche Forscher beschäftigen sich mit allen Arten von Tieren, die in früherer Zeit gelebt haben. Dinosaurier machen nur einen kleinen Teil ihrer Arbeit aus. Unter anderem untersuchen sie auch die Säugetiere zur damaligen Zeit gelebt hatten. Wenn sie denn mal einen Dinosaurierknochen finden, untersuchen sie ihn ganz genau und versuchen anhand von DNA-Proben herauszufinden, um was für eine Art es sich handelt. Dazu wandert der Knochen erst mal ins Labor. Ist er zu groß oder zu schwer um ihn im Auto zu transportieren gelangt er per Helikopter in die Forschungsstation. Dort werden die DNA-Proben dann genau untersucht und es wird analysiert um welche Tierart es sich gehandelt hat. Das ist natürlich sehr kompliziert, vor allem, wenn es sich um eine neu entdeckte Dinosaurierart handelt. Früher war das noch viel schwieriger, allein schon weil die Menschen zu dieser Zeit noch nicht wussten, dass es Dinosaurier überhaupt gibt. Wenn, zum Beispiel, ein Bauer bei der Arbeit auf dem Feld beim Umgraben der Erde plötzlich auf einen riesigen Schenkelknochen stieß, der größer war als er selbst, dachte er womöglich dass es sich bei dem ehemaligen Besitzer dieses Knochens um einen feuerspeienden Drachen oder einen Riesen gehandelt hatte. Auf diese Weise sind auch die Legenden von „Drachen“ und „Monstern“ entstanden. Heutzutage wissen wir es besser: bei diesen mysteriösen Knochenfunden konnte es sich nur um Dinosaurierknochen gehandelt haben! Denn nur die Giganten der Urzeit konnten so ungeheure Ausmaße erreichen! Das hat noch kein Tier nach ihnen geschafft. Neueste Studien belegen außerdem, dass die Dinosaurier statt Schuppen vermutlich hauptsächlich Federn zum Schutz vor Kälte am Körper trugen. Auch das ist sehr besonders für eine eigenständige Tierart. Und auch wenn sie heute nicht mehr existieren, in Museen und dank Interessierter werden sie ewig leben. Der Film „Jurassic Park“ ist an das Leben der Saurier vor 65 Millionen Jahren angelehnt und daran, wie es ausgesehen hätte, wenn die schrecklichen Echsen heute noch über die Erde spazieren würden. Fest steht: das wäre nicht so toll… :-3 Denn die Dinos würden uns natürlich jagen und uns die Ernte wegfressen. Aber es ist im Kino doch trotzdem beeindruckend zu sehen. Vielleicht war jemand von euch ja auch schon mal in einem Museum und hat dort Dinosaurier-Skelette gesehen…  Interessant ist es doch, oder?                                           Eure Leni Ruscher aus der 6/3