LEIDEN ZUR FREUDE DER MENSCHEN

Viele Menschen mögen Tiershows, bei denen zwei Tiere gegeneinander kämpfen, brutal abgeschlachtet werden oder sie Selfies mit ihnen machen. Das sieht oft spannend oder lustig aus- aber niemand denkt dabei daran, dass die Tiere leiden oder es ihnen, wenn sie ihre Meinung sagen könnten, sicher nicht gefallen würde.  Auch weltweite Tierschutzorganisationen halten gar nichts davon und wollen versuchen, dass solche Tiershows weltweit verboten werden. Leider hat das bis jetzt nicht viel gebracht- manche Länder lassen Tiere weiterhin gegeneinander ankämpfen oder halten sie Touristen vor. Einige der brutalsten Tiershows hier:

Stierkampf in Spanien

Beim spanischen Stierkampf wird ein kräftiger, gesunder, meist vorher gut dafür trainierter Stier, in die sogenannte Kampfarena geführt und dann auf den Torero, den farbenprächtig gekleideten Stierkämpfer, losgelassen. Der Torero schwenkt dann ein buntes Tuch vor dem Kopf des Stiers hin und her und macht das Tier dadurch ganz verrückt. Zusätzlich wird bei dem Kampf mit scharfen Lanzen geworfen, wodurch der Stier schwer verletzt wird und im besten Fall am Ende der Show vor Erschöpfung zusammenbricht und stirbt. Das ist natürlich sehr grausam und ist mittlerweile auch in vielen spanischen Städten verboten, zum Beispiel in Barcelona. Immerhin ein Anfang…

Boxkampf für Affen

In Thailand finden solche grausamen Tierkämpfe in einem Tierpark statt. Dabei werden zwei Orang-Utans, die mit Boxhandschuhen und Boxershorts bekleidet sind, in einen echten Boxring gelassen und müssen gegeneinander kämpfen. Eigentlich leben die scheuen friedlichen Menschenaffen geschützt im Regenwald, werden aber mittlerweile zu Hunderten in Gefangenschaft gehalten und müssen unter anderem diese Boxkämpfe mitmachen. Zwischen den Runden werden weitere Affen, denen man einen Bikini angezogen hat, in den Ring geholt, damit die Zuschauer zwischendurch etwas zu Lachen haben. Natürlich werden auch bei solchen Boxkämpfen viele Orang-Utans schwer verletzt oder sterben sogar. Leider ist hier jedoch noch kein offizielles Verbot erlassen wurde. Hoffentlich folgt das aber noch, denn es wäre mehr als traurig, wenn diese gutmütigen Tiere aussterben würden.

Selfie-Safari mit Faultieren

Bei dieser in Südamerika veranstalteten Tiershow können Touristen Selfies mit Faultieren machen, die die Veranstalter zuvor aus dem Regenwald geholt haben und ihnen auch kleine Accesoires in Fell oder um die Arme, wie etwa Haarbänder oder Armreife, gebunden haben. Wenn die Tiere nicht in die Kamera schauen, drehen die Touristen auch manchmal den Kopf der Faultiere in die entsprechende Richtung oder ziehen, wenn ein Foto lustig aussehen soll, an ihren Armen und Beinen. Normalerweise müssten die scheuen Faultiere bis zu 20 Stunden am Tag schlafen. Das schaffen sie aber natürlich nicht, wenn sie ständig von Touristen gestört werden. Wissenschaftler, die eine Selfie-Safari mal begleitet haben, haben herausgefunden, dass das häufig Angstzustände und Stress bei den Faultieren auslöst. Mittlerweile wurden auch schon viele Faultiere aus einem südamerikanischen Dorf befreit. Tierschützer glauben aber, dass die Einheimischen weiterhin Faultiere aus dem Regenwald holen, um Werbung für die Touristen zu machen.

Delfine, die zwischen Betonwänden schwimmen müssen

In Tokio, zum Beispiel, müssen Delfine gefährliche Tricks und Sprünge lernen, so wie durch einen Feuerreifen springen. Dinge, die sie in Freiheit niemals tun würden. Dafür werden sie in großen Schwimmbecken mit Betonböden und –Wänden trainiert. Diese sogenannten Delfinarien bieten nicht den Platz, den die Meeressäuger normalerweise zum Leben bräuchten. In Freiheit schwimmen Delfine bis zu 100 Kilometer am Tag und tauchen bis zu 200 Meter tief. Hier müssen sie teilweise lebensgefährliche Stunts ausführen. Und mit ihrer besonders geformten Schnauze, die an ein ständiges Lächeln erinnert, sehen sie auch noch so aus, als würde es ihnen Spaß machen, was es aber nicht tut. Manchmal wird den sensiblen Tieren sogar ein Medikament gespritzt, damit sie ruhiger werden oder die anderen Delfine im Becken nicht attackieren.

Pferdekampf in Südwestchina

In Südwestchina müssen zwei männliche Pferde (Hengste) gegeneinander kämpfen und treten sich dabei heftig mit den Hinterhufen oder beißen sich aneinander fest. So etwa beim Xinhe-Festival. Den beiden Hengsten wird kurz vor der Show eine Stute, ein weibliches Pferd vorgeführt. Dadurch steigt der Testosteronspiegel schlagartig an und die Hengste bekommen Lust sich mit der Stute zu paaren. Dann bemerken sie, dass da noch ein anderer Gegner ist, der sich mit der Stute fortpflanzen will. Das wollen beide natürlich nicht zulassen und stürzen sich aufeinander, wollen den anderen vertreiben. Teilweise trampeln sie sich sogar tot dabei. Noch schlimmer: vorher wetten die Zuschauer, welcher Hengst am Ende der Show gewinnt. Ursprünglich wurden Pferdekämpfe nur für Einheimische verwendet, diese Tradition ist 500 Jahre alt. Inzwischen sehen sich das aber auch Touristen an.

Die Fütterungszeit für Touristen

Viele Menschen finden es spannend, ein großes Raubtier aus nächster Nähe zu sehen oder zu füttern. Dieses spezielle Touristenprogramm entwickelte der weltweit größte Tierpark, der „Siberian Tiger Park“ in China. Hierbei fährt ein Bus durchs Gehege der Tiger und die Touristen können Snacks oder sogar lebende Hühner zu den Raubtieren runterwerfen. Die Folgen von solchen Fütterungen sind fraglich: die Tiger sind häufig überfressen und können sich nicht mehr gut bewegen. Dazu kommt, dass der „Siberian Tiger Park“ eigentlich angekündigt hatte, verletzte Tiger, die er aufnimmt, nachdem sie wieder gesund sind wieder auszuwildern. Bisher werden die Tiger aber nur als Touristenattraktion verwendet, was ich persönlich richtig schlimm finde.

Jede einzelne dieser Tiershows verdient damit ein Haufen von Geld. Auch, wenn das alles eine Riesen-Sauerei ist, wie ich finde. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was er sich ansieht und was nicht. Aber die Meisten (ich auch) sehen es als Tierquälerei.

Was ist eure Meinung dazu? Findet ihr solche Tiershows okay oder sollten sie abgeschafft werden?

Eure Leni aus der 6/3.