Schwanger mit 12 Jahren

Junge Mutter

Bis vor kurzem hat sich Patricia in ihrer Freizeit immer am liebsten mit ihren Freundinnen getroffen und „über alles mögliche“ geredet. Dafür findet sie jetzt nur noch wenig Zeit – die Zwölfjährige muss sich mit Kindererziehung beschäftigen. Vor vier Wochen hat sie ein Baby zur Welt gebracht, „ganz plötzlich“. Offenbar hatte Patricia monatelang verdrängt, dass sie schwanger war. Auch ihre Eltern waren von der Geburt überrascht. Inzwischen hat sich die erste Aufregung um den Familienzuwachs etwas gelegt, und Patricia berichtet stern TV, wie sie die Geburt und die Wochen danach erlebt hat.   Hattest Du Dir mit Deinem Freund Gedanken über Verhütung (Geschlechtsverkehr) gemacht? Wir hatten nicht geplant, miteinander zu schlafen. Das passierte einfach so, ganz plötzlich. Wir verhüteten erst nach ein paar Mal – aber das war zu spät. Hattest Du irgendwann gemerkt, dass Du schwanger warst? Nein. Meine Freundinnen und Lehrer vermuteten zwar, dass ich schwanger war, aber ich stritt es immer ab. Ich wollte es selbst gar nicht wahrhaben. Ich bin auch nicht so dick geworden, als ob ich ein Kind kriegen würde, mit so einem Babybauch. Ich bin einfach überall ein bisschen dicker geworden. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass ich schwanger war. Ich hatte auch ganz normal meine Regel. Deine Mutter wollte mit Dir einmal zum Frauenarzt gehen, weil sie einen Verdacht hatte. Dagegen hatte ich mich aus Trotz gewehrt. Meine Mutter wollte mich zum Arzt schicken, nachdem die Schule bei ihr angerufen hatte. Da hatte ich gesagt: „Ich mache das bestimmt nicht, weil die Schule das so will.“ Ich habe auch nie einen Test gemacht, weil ich mir ganz sicher war, dass ich nicht schwanger war. Dann kamen am 28. Februar abends die Wehen. Ich dachte, ich hätte etwas mit dem Darm. Wir riefen einen Arzt, der mir Zäpfchen gab. Aber davon wurde es nicht besser. Dann brachte mich meine Mutter ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte fest, dass ich schwanger war. Was hast Du da gedacht? Es war ein Schock für mich. Zuerst wollte ich es gar nicht glauben. Ich habe geweint. Schließlich hast Du einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Die Geburt war schlimm, aber ich habe gemacht, was die Hebamme gesagt hat. Als ich das Kind bekommen hatte, war ich erleichtert. Davor hatte ich ja nur Schmerzen und wusste gar nicht, warum. Am nächsten Tag ist die ganze Familie ins Krankenhaus gekommen und hat gesagt: „Wir schaffen das schon.“ Nun bist Du ja wieder zuhause, in Deinem alten Leben, aber mit einer neuen Rolle. Hast Du Dich verändert? Eigentlich bin ich immer noch so wie früher, auch zu meinen Freunden. Nur muss ich jetzt nachts immer aufstehen. Ich muss mich um mein Baby kümmern: es wickeln und ihm Flaschen machen. Was hat sich für Dich verändert? Ich weiß, dass ich jetzt Verantwortung für mein Baby habe und dass ich mich nicht jeden Tag mit Freunden verabreden darf. Ich fühle mich zwar noch nicht erwachsen, aber ich versuche, das Beste für mein Baby zu tun. Auf was musst Du nun verzichten? Du bist ja auch noch eine Jugendliche. So viel fehlt mir gar nicht. Meine Freunde können ja trotzdem noch zu mir kommen. Bislang sind sie nicht genervt, dass das Baby da ist. Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor? Ich will weiter zur Schule gehen und mein Abitur machen, danach eine Ausbildung machen oder studieren gehen. Meine Familie und mein Freund helfen mir mit dem Baby. Ich wünsche mir, dass mein Freund zu mir hält und mit mir gemeinsam das Kind groß ziehen wird. Spürst Du manchmal, dass Du eigentlich zu jung bist, ein Kind zu haben? Komisch ist die Vorstellung, dass ich erst 18 Jahre alt bin, wenn mein Kind eingeschult wird. Dann können wir zusammen Hausaufgaben machen.

 Quelle: Internetseite von STERN TV

Meine Meinung dazu:

Ich finde, es ist nicht so toll. Schließlich ist man als Schüler / Schülerin bis Nachmittags unterwegs (in der Schule). Ich denke, dass  ein Kind  gerade in jüngeren Jahren viel Zuneigung von seinen Eltern braucht… Abgesehen davon ist es auch sehr Kosten bedingt und man sollte ja auch eine schöne Kindheit haben. Außerdem sollte man frühstens mit 18 – 20 Jahren ein Kind haben… Und was denkt ihr darüber?

von Tobias Rüttinger