Der Längste Staudamm :
Bevor der 7.760 m lange Itaipú-Staudamm am Paraná an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien errichtet wurde, mussten 40.000 Menschen umgesiedelt werden, meist Guarani-Indianer. Dann vergossen über 34.000 Arbeiter 12,57 Millionen Kubikmeter Beton und stampften das Mammutprojekt aus dem Urwaldboden. 145 Menschen kamen in der Bauzeit (1972-1982) durch Unfälle ums Leben. Die letzte Turbine wurde erst 2005 in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich auf 3,6 Milliarden US-Dollar, weshalb die brasilianische Auslandsverschuldung drastisch anstieg. Allerdings erzeugten die 18 (später 20) Turbinen nach der Inbetriebnahme gut 25% des in Brasilien benötigten Stroms.
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Das teuerste Bauwerk :
Der durch die Drei-Schluchten-Talsperre entstandene Stausee am chinesischen Jangtsekiang ist mehr als 600 Kilometer lang. Die gewaltige Wasserbarriere wurde zwischen 1993 und 2006 von 18.000 Arbeitern errichtet. Obwohl er mit 2.335 Metern kürzer als der Itaipú-Staudamm, verschlang sein Bau wegen der technischen Schwierigkeiten rund 75 Millionen US-Dollar. Die Drei- Schluchten-Talsperre ist damit das teuerste Bauwerk auf der Erde. Verbaut wurden 26,71 Millionen Kubikmeter Beton. Seine 32 Turbinen haben zusammen eine Leistung von 15 modernen Atomreaktoren = 22,5 Gigawatt (Itaipú: 14,5 GW). Trotzdem liegt seine höchste erzeugte Jahresstromenge (2014) mit 98.000 Gigawattstunden (GWh) nur 200 GWh über der Bestmarke von Itaipú aus dem Jahr 2008. Ein Problem: wegen fehlender Deponien im Flussoberlauf kippen die Menschen ihren Müll in den Jangtsekiang, der die Einlässe zum Stausee verstopft und die Turbinenanlage beschädigt.
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Die älteste Solaranlage
Sie läuft und läuft: Die älteste noch funktionierende Solaranlage befindet sich auf dem Dach des Energielabors der Universität Oldenburg. Ursprünglich war man bei Solarpanels von einer maximalen Nutzungsdauer von 25 Jahren ausgegangen. Die Oldenburger Zellen sind seit 1976 in Betrieb und wurden damals installiert, um zu erforschen, wie man den erzeugten Strom nutzen kann, wie die einzelnen Halbleitermaterialien altern und welchen Einfluss die Witterung auf die 336 verbauten Module hat. Erstaunlich: Die Nennleistung der einzelnen Module lag bei der Erstmontage 1976 bei 10,3 W. 35 Jahre später wurden noch 9,9 W gemessen! Heute leisten sie noch gut 3,4 W- genug für 2 Staubsauger. Diese Anlage produziert immer noch fleißig Strom, seit 1976 zusammenaddiert 146000 kWh!
Das stärkste Pumpspeicherwerk
Das Pumpspeicherkraftwerk Bath County (englisch: Bath County Pumped Storage Station) befindet sich im Bath County, im Norden des US-Bundesstaats Virginia. Das Wasserkraftwerk steht am südöstlichen Ende der Eastern Continental Divide, die an dieser Stelle die Grenze zwischen Virginia und West Virginia bildet. Das Kraftwerk besteht aus zwei Speicherbecken, die einen Höhenunterschied von 384 m besitzen. Das Pumpspeicherkraftwerk Bath County hatte zunächst eine Generatorleistung von 2772 MW. Im Jahr 2004 wurde die Leistung erhöht; die sechs Generatoren haben jetzt je 510 MW und die Pumpen 480 MW Leistung. Der Betreiber gibt die Gesamtleistung mit 3.003 MW an. Der Bau kostete 1,6 Milliarden Dollar. Das Kraftwerk ging 1985 in Betrieb und ist immer noch von allen Pumpspeicherkraftwerken der Erde das mit der größten Leistung. Es dient –wie alle Pumpspeicherkraftwerke – zum Leistungsausgleich zwischen Zeiten mit niedrigem Energiebedarf und Zeiten mit hohem Energiebedarf. Während des Betriebs schwankt der Wasserspiegel im oberen Becken (Höhenunterschied: 384m und ca.107 ha Fläche) um 32 m und im unteren Becken (ca.225 ha Fläche) um 18 m. Im Generatorbetrieb fließen 852 m³/s Wasser durch die Rohre, im Pumpbetrieb 801 m³/s. Der Damm des Unterbeckens ist 41 m hoch und 732 m lang, der des oberen 140 m hoch und 671 m lang. Der untere Damm besteht aus 3,1 Millionen Kubikmetern Schüttmaterial, der obere aus 13,8 Millionen m³. Die natürlichen Zuflüsse zu den Speicherbecken sind der Back Creek und der Little Back Creek.
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Die entlegenste Solaranlage:
Raumsonden fliegen Jahre, oft Jahrzehnte durchs All. Ihr Energiehaushalt ist überlebenswichtig für die permanente Stromversorgung der wissenschaftlichen Geräte, der Funkverbindung und der Steuercomputer. Sie erfolgt bei sonnennahen Missionen durch Solarzellen. Sollen die Sonden in den interstellaren Raum vordringen, wie „Jupiter 1“ und „Jupiter 2“, oder die von der Sonne weiter entfernte Planeten unseres Sonnensystems untersuchen, kamen bisher fast ausschließlich Radionuklidbatterien zum Einsatz. Denn mit wachsendem Abstand von der Sonne werden Solarzellenflächen immer ineffizienter. Die mit über 600 Millionen km am weitesten von der Erde entfernte Sonde mit Solarzellen ist zurzeit die „Rosetta“ (gestartet 2004), die den Kometen 67P hinter dem Jupiter umkreist und dort im September 2016 gelandet ist. In einer Entfernung von 750 Millionen km produzieren ihre Solarpanels noch 395 Watt.
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Die größte Offshore-Windanlage:
An der See sagt man gern „steife Brise“, wenn man sich den Wind die Ohren blasen lässt. In dieser steifen Brise steckt jede Menge Power, mit der man unsere Energieprobleme gut lösen kann. „Geerntet“ wird die steife Brise mit Windrädern. Die auf der Nordsee sind allerdings deutlich höher als ihre Schwestern auf dem Land. Packt man mehrere dieser Giganten zusammen, spricht man von einem Windpark, auf See von einem Offshore-Windpark. Der größte der Welt steht in der Nordsee vor der Themsemündung. „London Array“ besteht aus 175 Windrädern, jedes 147 m hoch. Zusammen hatten sie 2015 ca. 2.500 GWh Strom geliefert- und 925.00 t CO2-Emisionen eingespart. Doch es sind noch größere Anlagen in Planung, wie etwa auf der Dogger Bank 165 km vor der Ostenglischen Küste. Die Anlage soll 1,8 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Bis 2020 soll die Kapazität von 4,8 GW auf 9 GW ausbebaut werden.
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Die tiefste Energiequelle:
Nicht nur die Sonne ist ein gigantischer Energielieferant. Wir sitzen auf einem. Die Erde ist im Kern 6000°C heiß, wenige hundert Meter unter der Erdoberfläche teilweise noch über 300°C. Manchmal schrumpft diese schützende Erdkruste auf wenige Meter zusammen, wie zum Beispiel auf Island. Das Vulkaneiland im Nordatlantik deckt 60% seines Primärenergiebedarfs mit der Hitze aus der Tiefe, sogar Straßen in Reykjavík und Akureyri damit. Theoretisch reicht der in den oberen 3000 m der Erdkruste gespeicherte Energievorrat, um die Menschheit über 100000 Jahre mit der benötigten Energie zu versorgen. Man muss nur herankommen. So genannte Geothermiekraftwerke tun das. Sie nutzen diese Erdwärme, um mithilfe von Wasserdampf Strom zu erzeugen. Die erste Anlage wurde 1904 in Landerello in der Toskana in Betrieb genommen. Ihre Leistung reichte für gerade einmal, um fünf Glühbirnen mit Strom zu versorgen. Das heutige Kraftwerk leistet an gleicher Stelle 0,769 GW und ist das drittgrößte seiner Art auf der Welt. Das größte ist „The Geysers“ in den USA mit 1,8 GW.
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Die größte Solaranlage:
Die Noor-Solaranlage in Marokko soll die größte der Welt werden. Das Leistungsziel: 0,58 Gigawatt. Genug Strom für 1,3 Millionen Menschen. Der erste Bauabschnitt am Rande der Sahara wurde im Februar 2016 eröffnet worden und leistete 0,16 Gigawatt. Das reicht zunächst zur Stromversorgung von 350000 Menschen. Schon jetzt werden dadurch 240000 t CO2-Emissionen eingespart. Das entspricht dem Ausstoß von fast 50000 Autos pro Jahr. Geplant ist in 4 Bauabschnitten eine Fläche von 30 km2 mit beweglichen Parabolspiegeln zu bedecken, die das Sonnenlichtauffangen. Zum Vergleich: Der größte Solarpark liegt in Frankreich und erstreckt sich auf einer Fläche von 2,5 km2. Konvektoren von Noor erhitzen ein Spezialöl, das in einem Kraftwerk Wasser zum Verdampfen bringt und so eine Turbine antreibt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 2,2 Milliarden .
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Das größte Biomassekraftwerk:
Die Idee ist genial: Einfach der Natur energiehaltige Stoffe entziehen, die beim natürlichen Zersetzungsprozess sowieso CO2 freigesetzt hätten, um damit Strom und/oder Wärme zu erzeugen. Genutzt werden können unter anderen alle Arten von Holz, Stroh, Schilf, Textilfasern, Klärschlamm, Bambus und Altpapier. Allerdings liegt der Wirkungsgrad von Biomassekraftwerken, die nur Strom erzeugen, bei maximal 40 %. Der Rest der Bioenergie geht als Wärme verloren. Der Wirkungsgrad steigt auf bis zu 90 %, wenn diese Wärme beispielsweise als Fernwärme genutzt wird. Biomassekraftwerke gibt es in Deutschland seit 1994. Das größte der Welt, das bis zu 100 % Biomasse nutzt, steht im polnischen Polaniec. Für 290 Millionen € wurde ein von acht bestehenden Generatoranlagen 2012 auf den Betrieb mit Biomasse umgerüstet. Sie hat eine Nennleistung von 0,2 GW.
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Das Größte Wellenkraftwerk
Sie lassen Bojen tanzen, pressen Luft durch enge Schächte, bewegen künstliche Schlange auf dem oder riesige Scharniere im Wasser – Wellen auf den Weltmeeren sind so unerschöpflich wie die Erdwärme. Im nordspanischen Mutriku ist das erste kommerziell genutzte Wellenkraftwerk der Welt in Betrieb gegangen. 16 Turbinen erzeugen durch von Wellenkraft komprimierte Luft Stro. Allerdings ist die Ausbeute noch gering. Die 300 kW reichen gerade mal für 250 Haushalte. Zur Zeit entstehen überall auf der Welt Wellenkraftwerke. Das größte wird gerade in Australien fertiggestellt, es soll 45 Bojen haben die 19000 kW für 10000 Haushalte die Kosten belaufen sich auf rund 57 Millionen €.
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Unsere Welt ist voll mit Rekorden, deshalb habe ich mal 10 Energiebringer aufgelistet die einfach riesig, sau teuer oder spektakulär sind . Ich staune regelrecht wie übertrieben manche Sachen sind !
Von Christoph Zeiner 😉